Finnland
Am 5. Februar 2005 fliegen wir drei, unser jüngerer Sohn Stefan, Thomas und ich, von Zürich nach Kittilä in Finnisch Lappland. Gegen 22:00 Uhr erreichen wir die Äkäskero Wilderness Lodge. Diese befindet sich ca. 200 km nördlich des Polarkreises, nahe der Schwedischen Grenze.
Wir haben alle möglichen Winterutensilien dabei, bekommen jedoch vom Organisator Jacken, Hosen, Mützen, Handschuhe und Stiefel zur Verfügung gestellt. Da ich befürchte, zu frieren, habe ich zudem genügend Wärmepads für in die Schuhe und Handschuhe mitgenommen.
Die ersten zwei Nächte schlafen wir noch schön warm in der Lodge.
Ich nehme die neu gekaufte Spiegelreflexkamera mit.
Sonntag 6.2.05
Ein wunderbarer Morgen empfängt uns. Der Car wartet schon. Um 8 Uhr geht es los. Nach einer halben Stunde erreichen wir das Hundecamp, das etwa 7 km entfernt im Wald am Äkäskjärvi See liegt.
Jürg, ein Schweizer, ist unser Guide. Die Gruppe: Marianne aus Wien, Béa und Tochter Rachel, Birsfelden, Thomas, Stefan und ich.
Jürg weist uns die Hunde zu:
Marianne 5, Béa 4, Rachel 5, Stefan 4, Thomas 5, ich 4, Jürg 8
Los gehts, bei schönem Wetter durch eine grandiose Landschaft.
Ohne Zwischenfälle zurück im Camp. Marianne überlegt sich, nicht mit auf die 3-tägige Tour zu kommen, lässt sich jedoch umstimmen.
Das Hundecamp beherbergt ca. 270 Huskies in einem 30.000 qm grossen Areal. Die einzelnen Gehege sind etwa 1.000 qm gross und in jedem leben bis 20 Hunde. Die meisten Hunde stammen aus eigener Zucht. Trächtige Hündinnen wohnen in kleinen Zwingern und bleiben mit ihren Welpen dort, bis diese 3-4 Monate alt sind. Im Alter von 7 Monaten beginnt das Training.
Montag 7.2.05
wiederum schönes Wetter
Thomas hat ein wildes Gespann und muss es am Baum sichern. Jambo, ein ganz Wilder, geniesst Spezialbehandlung. Meine Hunde sind Una, die mit dem Tumor und anhängliche Schmuserin, Ypsilon, der Coole schwanzlose, Barent, der Gleichgültige und Tom Tom ebenfalls ein Schmuser. Da mein Gespann nach 2 Tagen nicht mehr gut zieht, wechselt Jürg Una aus gegen Jabba. Aber sie laufen trotzdem nicht schneller. Ich habe eben die Gemütlichen.
Und nun heisst es, geniessen.
Die erste Hütte ist erreicht. Jetzt werden die verschiedenen Aufgaben verteilt: Holz hacken, anfeuern in Hütte und Sauna, Schnee schmelzen, Kochen, Tisch decken, abwaschen, Hundefutter zerhacken, Hunde füttern.
Stefan und Rachel melden sich zum Holz hacken. Jedoch hat Stefan so kalte Hände dass er vorerst nicht einsatzbereit ist. Später hilft er Thomas beim Kochen. Dieser hat zuerst noch 10 kg Hundefutter mit einem winzig kleinen Beil zerhackt und mit heissem Wasser übergossen. Das Essen für uns und die Hunde führt Jürg auf seinem Schlitten mit.
Dienstag 8.2.05
Wir erreichen die zweite Hütte, Kuusijärvi. Auch heute war ein sonniger, schöner Tag. Die Temperaturen sind angenehm. - 8° bis max. - 17°. Dank der Wärmepads friere ich nie. Man steht ja schon einige Stunden "nur" hinten auf dem Schlitten. Ausser wenn es bergauf geht steigt man ab. Jedoch darf man den Schlitten niemals!!! loslassen. Sonst hauen die Hunde ab. Wenn das passiert, werden sie, so Gott will, von unserem Guide, der immer zuvorderst ist, gestoppt.
Weil die Hunde unterschiedlich schnell laufen, sehe ich oft niemanden vor oder hinter mir. Auf meine Frage, ob denn noch nie jemand verloren gegangen ist, berichtet Jürg: Einmal sei jemand falsch abgebogen. Seither wartet er an einer Gabelung immer, bis alle da sind. Und im Notfall schickt man einen Helikopter. Wie wir später auf der Karte sehen, sind wir nie wirklich weit entfernt von der Hauptlodge.
Mittwoch 9.2.05
Traumhaft, schönste Tour
Um sein Gespann zu fotografieren begibt sich Thomas vor seine Hunde. Das ist ein Fehler: Schon überrennen sie ihn!
Wir erreichen Hütte Nr. 3, Jokijärvi
Donnerstag 10.2.05
Start zum letzten Tag, der etwas bedeckt und sehr windig ist.
Zurück im Camp versorgen wir die Hunde, reinigen die Käfige und erhalten danach in der Kota eine Suppe.
Freitag 11.2.05
Der perfekte Tag zum Skidoofahren. Erst hatten wir einen ganzen Tag gebucht, dann aber - zum Glück (wegen der Daumen) - auf einen halben Tag gewechselt.
Ein Teilnehmer verliert während der Fahrt den Fotoapparat und den Flachmann. Während wir warten, fährt unser Guide Reto zurück. Er findet den Flachmann, nicht jedoch die Kamera.
Näkemiin