Südengland

 

 

Am 5.4.07 fährt Marco uns, Thomas, Stefan und mich, um 8:20 Uhr zum Basler Flughafen. Ca. um

11 Uhr landen wir in London-Luton. Mit dem gemieteten Auto fahren wir nach Bournemouth, wo ich 1975 fas ein Jahr als Au-Pair war. Wir wohnen im Haus von Monika Watts, meiner damaligen Landlady. Leider ist sie gerade selber im Urlaub, aber trotzdem stellt sie uns ihr Haus zur Verfügung. Bald sind wir da, an der 62 De Lisle Road, wo ich the Time of my Life hatte. 50185, das war die Telefonnummer, die ich bis heute weiss. 

 

Ich glaube am 6.4. besuchen wir das D-Day Museum. Die Daten auf den Fotos stimmen nicht, weshalb ich den Tag nicht mehr eruieren kann. Müsste aber so sein.

 

Am 7. April fahren wir nach Southampton in die Hall of Aviation im Solent-Sky-Museum. Hier erfahren wir die Geschichte der Spitfire. Danach schauen wir uns die imposante Kathedrale von Salisbury an und fahren noch nach Stonehenge. Stonehenge, seit 1986 Weltkulturerbe, bedeutet "Hängende Steine". Erbaut in 3 Phasen vor 5050 - 3500 Jahren. Die grossen Steine in der Mitte wurden über eine Entfernung von 30 km herantransportiert, die kleineren, genannt "Blaue Steine", aus den 385 km entfernten Preseli Hügeln in Wales. Gemäss gegenwärtigen Deutungen soll Stonehenge eine rituelle Rolle gespielt haben aufgrund der zahlreichen Gräber in der Umgebung.

 

Am Sonntag 8.4.07 fahren wir weiter ins Dartmoor.

 

 

Sonntag 8.4.07 

Auf dem Weg nach Widecombe in the Moor, wo wir im Sheena Tower B&B übernachten, passieren wir eine sehr enge Brücke und auch die Strassen sind äusserst schmal. Ebenfalls kommen wir an einigen sog. "Tors" vorbei. Das sind die sichtbaren Gipfel einer gigantischen Granitmasse, die sich unter Dartmoor und Cornwall erstreckt. Unterwegs entdecken wir in Sparkford per Zufall das Haynes Motor Museum, das wir natürlich umgehend besuchen. 

Dann machen wir einen Zwischenhalt in Moretonhampstead, wo ich endlich meinen lang ersehnten Cream Tea mit Scones erhalte. Allerdings schmeckt er nicht so gut, wie ich ihn in Erinnerung habe.

 

 

Während Thomas sich ausruht, streifen Stefan und ich durch das Moor und klettern auf den nahen Hügel, den Bonehill. In etlichen Felsspalten entdecken wir Letter-Boxes. Wir schreiben auch etwas dazu.

 

 

Mitten in der Nacht höre ich, wie unsere Schlafzimmertür auf und zu geht. Wie sich am Morgen herausstellt, ist Stefan nach draussen geschlichen. Er stellte fest, dass man hier den Sternenhimmel viel besser sieht als bei uns. Weil hier im Moor viel weniger Lichter brennen ist es dunkler und deshalb sieht man die Sterne besser. Ausserdem hört er einige Tiere und weiss nicht, was für welche, weshalb er wieder reinkommt.

 

Am Montag den 9.4.07 fahren wir, bei prächtigem Wetter, zum Eden Project. In einem Krater, den die Industrie hinterliess, schuf der angloholländische Popproduzent Tim Smit das grösste Gewächshaus der Welt mit drei verschiedenen Klimazonen. Ein Projekt der Superlative. Beeindruckend.

 

 

Nun zieht es uns ans Meer. Wir fahren nach Falmouth, wo wir im Hotel Anacapri übernachten. 

Am Dienstag 10.4. sehen wir uns St. Michael's Mount an und fahren in das winzig kleine Fischerdorf Cadgwith.

 

 

Abstecher nach Land's End, dem westlichsten Zipfel Englands. Danach fahren wir Richtung Newquay. Newquay ist eines der vier bedeutendsten Seebäder Grossbritanniens und ein Mekka für Surfer. Wie gewohnt führt uns das GPS punktgenau zum eingegebenen Hotel, dem The Bay Hotel in Pentire. Abends gehen wir dem Strand entlang nach Newquay, wo wir im Restaurant The Chi ein vorzügliches Essen erhalten.

 

 

Mittwoch 11.4.07

Da ist in England bis höchstens 09:30 Uhr Frühstück gibt, sind wir schon früh unterwegs. Nach ein bisschen Shoppen in Newquay fahren wir zum Japanese Garden in St. Mawgan.

 

 

Weiter gehts nach Trenance zu den Bedruthan Steps, einer Treppe mit über 100 Stufen.

 

 

Wo übernachten wir heute? Papa möchte nochmals ans Meer, Stefan und ich ins Moor. Also fahren wir nach Lynmouth im Exmoor. Lynmouth liegt im Moor am Meer. Ein wunderschöner, kleiner Ort, der auch als englische Schweiz bezeichnet wird. Wir finden im Riverside Cottage zwei Zimmer.

 

 

Donnerstag 12.4.07

Via Bath fahren wir nach Clearwell. Bath zählt zum Weltkulturerbe und ist ein architektonisches Meisterwerk aus dem 18. Jahrhundert. Die Stadt heisst Bath weil hier seit Urzeiten Thermalquellen aus dem Boden sprudeln.

 

 

Freitag 13.4.07 Harry Potter Tour

Als Stefan sagte, er wolle mit nach England, fragte ich ihn, was er denn da sehen möchte und dass wir uns einfach Landschaften, Orte und Museen anschauen werden. Er meinte: "Das passt mir. Wenn, aber nur wenn es wirklich drin liegt, möchte ich gerne ein paar Drehorte von Harry Potter sehen." Nun steht das heute u.a. auf dem Programm.

1. Halt: Gloucester Kathedrale, wo die Flurszenen gedreht wurden. Wir wandeln durch den 1000 Jahre alten Kreuzgang des Klosters und bewundern die prächtigen Fächergewölbe aus dem 14. Jahrhundert und wähnen uns in Hogwart.

 

 

2. Halt: Oxford

Das Highlight der Harry Potter Tour. Bei Oxford denkt jeder an die Universität. Es gibt jedoch nicht "die Universität Oxford", sondern 39 relativ autonome Colleges.

Das grösste und das einzige mit einer eigenen Kathedrale stellt in zahlreichen Filmszenen Hogwarts dar, die Schule von Harry Potter. Wichtigster Drehort war der historische Speisesaal, im Film die grosse Halle. Der Speisesaal wird von Porträts ehemaliger Rektoren und berühmter Schüler geschmückt.

Die Studenten essen heute immer noch hier. Zum Abendessen müssen Jackett und Krawatte getragen werden. Jedoch gibt es keine Vorschriften über die Bekleidung der unteren Körperhälfte. Deswegen soll es vorkommen, dass Studenten in Jackett und Unterhosen erscheinen. Einer der Professoren, der Geologe William Buckland, brachte hin und wieder sein Pferd mit zum Dinner.

 

 

Just um 16:30 Uhr können wir noch an der halbstündigen Führung durch die Bodleian Library teilnehmen, wo nicht fotografiert werden darf. Hier wurden die Bibliothek-Szenen gedreht. 

Die Führung ist äusserst interessant. Die Bodleian Library ist die zweitgrösste Bibliothek des Landes und ist die Hauptbibliothek von insgesamt 30 Bibliotheken der Universität. 1602 wurde sie mit einer Sammlung von 2 '000 Büchern eröffnet. Bereits 1610-1612 und 1634-1637 musste die Bibliothek vergrössert werden. Sie verfügt über rund 8 Millionen Bücher, verteilt auf 176 Regalkilometer. Es haben gleichzeitig 2'500 Leser Platz. Die Bücher werden via Rohrpost bestellt und innert 2-3 Stunden geliefert und müssen in der Bibliothek gelesen werden.

 

 

 

 

Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.

Wolfgang von Goethe