Gerne gebe ich euch noch ein paar interessante Informationen über das Gebiet, in welchem wir uns gerade befinden, über den SPREEWALD.

Sorben/Wenden* besiedelten dieses Gebiet seit dem 7. Jhrdt. Trotz jahrhundertelanger Unterdrückung haben sich ihre Sprache und Kultur hier erhalten.  Ab dem 17. Jhrdt. schufen wendische und deutsche Siedler das Mosaik von kleinen Wiesen, Äckern und Wald. Im 20. Jhrdt. wurde die Spree mit einem System aus rund 100 Wehren sowie Deichen reguliert.

 

Die verzweigten Fliessgewässer haben eine Gesamtlänge von mehr als 1'550 Kilometern.

 

Spreewald = Gurkenland. Gurken und Meerrettich aus dem Spreewald geniessen heute europäischen Markenschutz. Es gibt sogar einen Gurkenradweg. Und natürlich habe ich gleich am 1. Abend als Vorspeise eine Variation von Gurken probiert: Lecker.

 

 

* Während der Völkerwanderung im 6. Jahrhundert kamen einige slawischen Stämme in die Region zwischen Saale und Neiße. Die Sorben sind ein westslawisches Volk, das in der Lausitz zu Hause ist. In Sachsen leben die Obersorben, in Brandenburg die Niedersorben bzw. Wenden. 

 

So, und nun wollte ich natürlich so eine Kahnfahrt machen, mit Kaya. Thomas war nicht sehr begeistert. Ich habe mich durchgesetzt. Erst mussten wir noch eine Stunde warten. Also probierten wir eine typische Speise von hier: Hefeplinzen, und stellten fest, dass das in unserer Sprache ganz einfach Omeletten sind, lecker gefüllt. Dann stiegen wir in den Kahn, hinten vor dem Fährmann. Es ging los, eine wunderschöne, ruhige Fahrt durch Fliessen gesäumt von Kopfweiden, Erlen, Buchen, Birken usw. Nach kaum 5 Min. versuchte Kaya, über Bord zu springen. Nein, sie wollte nicht Selbstmord begehen, sie hatte einfach nur Mal wieder Angst vor dem Unbekannten! Ich konnte sie gerade noch zurück ins Boot ziehen (an Halsband und Schwanz). Sie war natürlich sehr nervös und fragte sich wohl, was wir jetzt schon wieder mit ihr machen. Aber genau das war mein Ziel: So viel wie möglich mit ihr unternehmen damit sie ein wenig weniger ängstlich wird. Nach etwa 1 Stunde wurde sie dann so ruhig, dass sie sich endlich hinlegte. Unterwegs sahen wir eine Familie Nutria. Es sind also Nutria, wie mich der Fährmann aufklärte, nicht Bisam.

Nutria: Meerschweinchenverwandte aus Südamerika

Bisam: gehört zu den Wühlmäusen und ist in Nordamerika beheimatet

 

Wieder festen Boden unter den Füssen, gingen wir Richtung Hafen von Burg. Dort kehrten wir in Steffen's Geschichtsstübchen ein. Erst eine Gaststube, dann ein Fotostudio, dann wieder Gaststube und heute beides. Ideenreich die mit interessanten alten Fotos gespickte Menuekarte.

Danach setzten wir den Nostalgietrip fort, wie die Fotos unten zeigen. Bäckermeister Werner Motzek sammelte 50 Jahre lang Zeugnisse des Lebens unserer Vorväter (- und Mütter). Das im November 2014 eröffnete Kaffeehaus "Reclame Cafe" liess er nur  bauen um seine riesige Sammlung auszustellen. Also lasst euch entführen, in die "gute" alte Zeit...

 

 

Der Nostalgietrip war damit noch nicht zu Ende. Auf dem Heimweg kamen wir an einem DDR Museum vorbei und schauten auch da noch rein.

 

Und so sieht ein heutiger Zigarettenautomat aus
Und so sieht ein heutiger Zigarettenautomat aus
Der Spreewald ist auch Storchenland
Der Spreewald ist auch Storchenland