Donnerstag 26. Juli – schön, heiss

Ein paar Gemeinden rings um Lackenhäuser gehören bereits zum Mühlviertel, so z.B. Schwarzenberg wo ich schon durchgewandert bin. In diesem Gebiet zwischen der Donau im Süden und den grünen Höhen des Böhmerwaldes im Norden treten immer wieder mächtige Granitfelsen aus dem Untergrund hervor und bilden geheimnisvolle Felsformationen. Sie tragen Namen wie Teufelsbrücke, Teufelsschüssel und Teufelskirche. Dazu gibt es folgende Sage:

Als die Erschaffung der Erde fast abgeschlossen war, flog ein Engel mit einem Sack voller Steine über das Mühlviertel. Plötzlich kam der Teufel herzu und schnitt ein Loch in den Sack. So verstreuten sich die Steine über das Mühlviertel.

 

 

 

 

Nun noch anderes Wissenswertes über das Gebiet hier.

 

SALZ: Wir befinden uns hier mitten im Gebiet der Goldenen Steige. Goldene Steige wurde ein System mittelalterlicher Wege genannt, die von Passau aus zu verschiedenen Orten am Rande des Böhmerwaldes führten. Da es in Böhmen kein Salz gibt, wurde es aus dem Salzkammergut und Bad Reichenhall bezogen. Mit Flössen und Kähnen wurde es auf der Salzach und dem Inn bis nach Passau gebracht. Dort wurde es verzollt und eingelagert. Saumerpferde transportierten das Salz nach Böhmen. Der Handel war so ertragreich, weshalb von Goldenen Steigen die Rede war. Wöchentlich waren 1200 – 1300 Saumpferde unterwegs. Jedes Pferd trug 150 kg Salz. Der Salzhandel florierte vom 11. Jahrhundert bis 1706.

 

GLAS: Ein weiterer Wirtschaftszweig im gesamten Böhmerwald (Tschechien, Österreich, Bayern) war Glas. Es entstanden viele Glashütten, weil die notwendigen Rohstoffe vorhanden waren. Es sind dies: Holz für die Feuerung der Öfen und zur Gewinnung von Pottasche. Pottasche besteht aus normaler Asche, die in grossen Töpfen in Wasser gelöst und solange gekocht wird, bis das Wasser verdunstet ist und nur noch weisse Pottasche übrig bleibt. Es gab den Beruf des Aschenbrenners, der in den Wäldern stehende hohle Bäume suchte, unten eine Kerbe schlug und sie anzündete. Die Bäume brannten von innen her aus und so konnte er die Asche einfach unten entnehmen. Übrig blieben stehende Baumleichen. Auch vom häuslichen Feuer wurde die Asche von den Glasmachern und Bauern gesammelt.

Ein weiterer notwendiger Rohstoff für die Glasherstellung ist Quarzgestein. Dieses wurde in Steinbrüchen und Bächen gesammelt und zu Quarzsand zerkleinert. Kalk wurde als Zusatz zur Glasschmelze verwendet und aus der Degendorfer Gegend bezogen oder es wurden Tierknochen verwendet. Ein weiterer Schmelzzusatz ist Soda.

Die Zusätze werden vermischt und bei 1200 Grad geschmolzen.

 

GOLD: Bis ins 17. Jahrhundert wurde in den Bächen und Flüssen auch Gold gewaschen. Ab 1350 – 1990 wurde Gold bergmännisch abgebaut.

 

Weiter war der Flachsanbau ein wichtiger Wirtschaftszweig.