Das Glück ist eine Sache, die man fühlt und erlebt.
Es lässt sich nicht definieren und durch Vernunft erklären.
Miguel de Unamuno
Baskischer Dichter
Letztes Jahr fragten unsere Freunde Hanny und Urs, ob wir mit Ihnen Mal Ferien in Apulien machen würden und wir waren sofort einverstanden. Einige Wochen später fragten sie, ob wir anstatt nach Apulien mit ihnen ins Baskenland reisen würden. Ich hatte soeben eine Trilogie einer Baskischen Schriftstellerin (Inspector Ayala ermittelt von Eva Garcia Sáenz de Urturi) gelesen und zu Thomas gesagt, dass ich unbedingt Mal ins Baskenland möchte. So haben wir unsere Reisepläne geändert und fahren nun also für etwa 3 Wochen nach Nordspanien. Zuerst eine Woche alleine, dann mit Schläpfer's. Mit dabei unsere Hunde.
Freitag 17. Juni 2022
sonnig und heiss
05:10 Abfahrt nach Chameyrat, wo wir übernachten werden.
Nach 2 kurzen Stopps zwecks biseln und Fahrerwechsel halten wir beim Rastplatz Aire de Loutre etwas länger. Ein wunderschöner Ort und tolle Möglichkeit, mit Kaya ein paar Schritte zu gehen. Sie kann baden, trinken und sich versäubern.
13:15 wir sind da, meinen wir 🤔. Aber das Tor ist abgeschlossen, auf meinen Anruf und meine Nachricht antwortet niemand. Was tun? Über den Zaun klettern 🫤. Ich suche im Google Maps das nächste
offene Restaurant, Le Bercop in Cornil. Das ist 10 Minuten Autofahrt auf der anderen Talseite. Dort erhalten wir eine ausgezeichnete Terrine de Sardine 😋 und - auch hier - Kaya Wasser.
Um 15 Uhr sind wir dann, nach einem Abstecher zum Lac de Coiroux, wieder im Les Chambres d‘Anne in Chameyrat. Dieses Mal am richtigen Ort. Wir mussten noch ein zwei
Kilometer weiter fahren…. Wenn wir schon das 1. Mal bis hierher gefahren wären, wären die Vermieter da gewesen und wir hätten dann schon ins Zimmer gekonnt und hätten nicht noch mal wegfahren
müssen…. Aber: Dann wären wir nicht in den Genuss einer so leckeren Sardinenterrine gekommen. Alles hat immer auch eine positive Seite.
Die Besitzer empfangen uns herzlich. Nach einem Powernap nehmen wir mit den Besitzern einen Aperitif. So gegen 19 Uhr fahren wir nochmals auf die andere Talseite zum See und machen einen kurzen
Spaziergang mit Kaya. Es ist viel zu heiss für lange Touren. Thomas will dann gleich zurück. Ich habe, wie immer, Hunger und suche ein Restaurant in der Nähe. So landen wir um 21:20 Uhr im Le
Passadou in Madril. Obwohl es auf der HP heisst, dass sie um 22 Uhr schliessen, werden wir sehr herzlich empfangen und bedient. Ein verwunschener Ort. Nach 23 Uhr sind wir dann endlich im
Bett.
B&B Les Chambres d'Anne in Chameyrat
Samstag 18.6.22
sonnig und 43°
Bin wie immer früh wach. Deshalb gehe ich bereits kurz nach 6 Uhr mit Kaya. Es ist angenehm kühl.
9 Uhr Frühstück. Wir sind ja wieder Mal im Nirgendwo weil ich das gebucht habe. Es ist schön und die Vermieter sehr herzlich. Ich kenne bald schon einen Teil der Familiengeschichte. Wir wollen €
20 Trinkgeld geben weil der Hund gratis ist, die Übernachtung lediglich € 82 kostet und Kaya gerade wieder vom Frühling- in den Sommermodus wechselt und scheinbar alle Haare los werden will, aber
sie wollen das partout nicht.
10 Uhr: Abfahrt. 11 Uhr tanken in Aire de Manoire. Dort fragt ein junger, attraktiver Tramper um eine Mitfahrgelegenheit. Gerne würde ich einen Teil unseres Gepäcks loswerden um ihm Platz zu
machen. Aber Thomas ist dagegen.
In Zarautz finden wir, obwohl es Samstag ist und viele Menschen hat, einen Parkplatz. Wir möchten etwas trinken, ich etwas Kleines essen und aufs Klo. Ich steige aus; und gleich wieder ein. 43°
und kein Restaurant gleich neben dem Auto. Das geht gar nicht. Wir fahren weiter und versuchen es in Zumaia. Kein Platz im Restaurant, so aus der Ferne geguckt. Weil es eh nicht mehr weit bis
Basautz 16, Igorre, PV 48140, unserem Ziel ist, fahren wir weiter. Nach einem weiteren Halt um das Nötigste einzukaufen, sind wir kurze Zeit später am Zielort. Wieder abseits von
allem.
Und zum Glück verstehen sie hier Spanisch, denn Baskisch verstehe ich absolut nicht.
Das Häuschen liegt etwas ausserhalb von Igorre. Man kann auf der einen Seite rein, auf der anderen wieder raus. Kaya geniesst das sehr. Wir auch. Und dass wir draussen essen können ebenfalls. Die Besitzerin Urtza ist sehr nett. Leider kann man nicht wirklich gut einen Spaziergang rund ums Haus machen und im Haus ist alles etwas marode obwohl neu, schmuddelig und nicht gut instand gehalten. Gemäss Bewertung in Booking.com ist dies eine Premium-Vermieterin. Ebenfalls die 15 Gästebewertungen sprechen von einem neuen, sauberen Haus 😳 Die Dusche ist beim ersten Gebrauch auseinandergefallen (s. Foto). Es gibt ein Pult, das jedoch sehr unstabil ist. Schade. Aber ich bringe es nicht fertig, etwas zu sagen oder eine entsprechende Kritik im Booking.com zu schreiben. Die Besitzer Urtza und ihr Mann Bikain sind soooo nett. Und als ich einen 6-Kantschlüssel benötigte, hat sich der Mann der Vermieterin sehr bemüht, keinen gefunden aber mit dem entsprechenden Schraubenzieher konnte ich dann die Stativplatte am Fotoapparat lösen. Ja, ich weiss, schlecht vorbereitet. Sonst hätte ich sowas ja dabei.
Ein wenig Information zum Baskenland und der Sprache Baskisch muss sein:
Das Baskenland (Euskadi) ist benannt nach dem Volk der Basken (Euskaldunak – „Baskisch-Sprecher“). Die baskische Sprache (Euskara oder Euskera) ist nach den Repressionen des 20. Jahrhunderts, vor allem während der Franco-Diktatur, mittlerweile durch gezielte Förderung auf regionaler Ebene, besonders durch baskischsprachige Schulen, wieder zu starker Verbreitung gelangt.
Von den 2,7 Mio. Einwohnern des Baskenlandes sprechen nur 700.000 bis 800.000 die baskische Sprache.
In der Franco-Diktatur (1939–1975) wurde der Gebrauch des Baskischen im gesamten öffentlichen Bereich verboten. Erst seit 1975 wurden die Einschränkungen etwas
gelockert.
Da Euskera jahrhundertelang hauptsächlich mündlich überliefert wurde, gibt es kaum Schriftzeugnisse. Das älteste Buch stammt gerade einmal aus dem Jahr 1545. Festgelegte syntaktische und orthographische Normen gibt es erst seit 1968; doch ganz abgeschlossen ist der Prozess der Standardisierung noch immer nicht. Eine Zeitlang behaupteten manche sogar, es sei unmöglich auf Baskisch zu schreiben. Von der herrschenden Sprache, dem Spanischen, wurde das Baskisch als simple Bauernsprache diskriminiert.
Seit das baskische Autonomiestatut von 1979 die Bildung in die Hand der Regionalregierung legte, haben Eltern grundsätzlich die Wahl: Sie können ihre Kinder entweder ausschliesslich auf Baskisch oder Spanisch unterrichten lassen oder sich für eine Schule entscheiden, in der zur Hälfte in der einen, zur Hälfte in der anderen Sprache unterrichtet wird. Inzwischen schicken auch immer mehr spanischsprachige Eltern ihre Kinder auf eine "ikastolak", eine rein baskische Sprachschule. "Häufig sind das Eltern, die selbst gerne Baskisch gelernt hätten, aber von der Diktatur daran gehindert wurden", sagt Aitor Arruti vom baskischen Kulturverein Euskal Etxea.
Die Sprache mit den vielen "Ks" und "Xs" und "Zs" ist weder mit den romanischen noch mit den indogermanischen Sprachen verwandt. Über den Ursprung des Baskischen rätseln Linguisten noch heute: Vermutlich war es die Sprache, die auf der nördlichen iberischen Halbinsel - vor der Invasion der Indogermanen - gesprochen wurde. Isoliert durch die hohen Berge und zerklüfteten Küsten überlebte sie über die Jahrhunderte. Andere Theorien haben versucht, eine Verwandtschaft zu den Berber- und Kaukasus-Sprachen zu rekonstruieren.
Sonntag 19. Juni 2022
Da es heute viel kälter ist als gestern (unter 30°), fahren wir in die baskische Hauptstadt, Vitoria-Gasteiz, die grünste Hauptstadt Europas. Mit fast 45 m2 Grünfläche pro Einwohner (bei ca. 250'000 EW) ist sie eine der grünsten Hauptstädte Europas.
Deshalb und weil in den Gassen immer ein Wind weht und es auch Sonntags sehr ruhig ist, besuchen wir die Stadt.
Montag 20. Juni 2022
Es ist bedeckt und 19°. Ideal um Gaztelugatxe, ein Wahrzeichen an der spanischen Nordküste, anschauen zu gehen.
Die Ursprünge der kleinen Kirche, die auf 50 Meter Höhe auf dem Felsen thront, stammen aus dem 10. Jahrhundert. Das Kirchlein ist Johannes dem Täufer, San Juan auf Spanisch, geweiht. Dieser wird hier vor allem als Schutzheiliger der Seefahrer und Fischer verehrt. Der Weg hinauf zur Ermita San Juan de Gaztelugatxe führt über eine schmale Steinbrücke und dann gilt es, ca. 241 Treppenstufen zu überwinden. Die Kirche wurde 1053 gestiftet und die Anlage diente im 12. und 13. Jahrhundert vermutlich dem Templerorden als Rückzugsort. Das später von Eremiten bewohnte Kloster wurde 1593 von englischen Freibeutern unter dem Kommando von Francis Drake überfallen und geplündert. Ein Jahr später wurde der Stützpunkt von Hugenotten erneut angegriffen und, nachdem der Wächter und einzige Inselbewohner, ein Einsiedler, getötet worden war, geplündert und gebrandschatzt. 1978 fiel die Anlage einem von Unbekannten gelegten Feuer zum Opfer. Die Kapelle wurde zwei Jahre später wieder eingeweiht.
Schon während des Aufstiegs erklingt mit nur kurzen Unterbrechungen der helle Ton einer Glocke. Was ist der Grund dafür? Wer dreimal die Kirchenglocke läutet, dem wird ein Wunsch erfüllt, so die Legende.
Wir sind um 13:20 Uhr dort. Es ist neblig. Das ist gut, so hat es nicht viele Leute. Leider habe ich übersehen, dass man im voraus ein Ticket lösen muss. So setzen wir uns halt ins Restaurant und kommen morgen nochmals. Danach spazieren wir mit Kaya den Weg oberhalb der Küste entlang und landen bei einem Häuschen. Hier ist ebenfalls ein Eingang. Das Fräulein möchte aber auch Tickets sehen. Ich erkläre ihr, dass wir leider keine haben, ob wir denn nicht trotzdem runter und hoch zum Kirchlein können. Sie erklärt, dass das heute ausnahmsweise geht weil es nur wenig Touristen hat. "Man muss nur höflich mit seinen Mitmenschen reden." Unten beim Ausgangspunkt, wo es dann die ca. 241 Stufen raufgeht, warten Thomas und Kaya auf mich. Leider kann ich das Glöcklein nicht läuten, die Kirche ist geschlossen, und ich kann mir somit keinen Wunsch ausdenken. Trotzdem hat es sich gelohnt. Einfach wegen dem Weg. Auf dem Rückweg beginnt es dann zu regnen. Wir erreichen das Auto zwar nass, aber erst als wir im Auto sind, beginnt es so richtig zu schütten.
Dienstag 21. Juni 2022
Es hat angenehme 23° und ist wiederum etwas bedeckt. Heutiges Ziel sind die Flysch von Zumaia. Es ist traumhaft. Die Wolken verflüchtigen sich im richtigen Moment, sodass es tolle Bilder gibt. Mit dem Hund darf man nicht an den Strand, aber in die Strandbar. So setzen wir uns notgedrungen zuerst in die Bar, trinken Kaffee und essen Milchreis. Das ist hier etwas ganz Typisches. Ich schlendere danach den Strand rauf und runter. Später machen wir noch den Spaziergang raus auf die Klippen um zurück zu schauen. Dann fahren wir ins Nahe Getara, ein kleines Fischerdorf. Auch hier gestaltet sich das Lösen eines Parkscheins etwas schwierig. In Zumaia habe ich es geschafft, hier kommt mir die Parkwächterin unaufgefordert zu Hilfe.
Im Hafenrestaurant essen wir Scampi. Dann besichtigen wir Getara. Das dauert nicht lange. Gegen 17 Uhr fahren wir zurück in unser Refugium.
Die neuere Architektur gefällt mir nicht so sehr. Es sieht aus als ob die Häuser mit Fliesen gekachelt sind.
Mittwoch 22. Juni 2022
Bedeckt, regnerisch.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Bosque de pintado (bemalter Wald). Dort hat ein Künstler die Bäume angemalt. Jedoch kann man das Kunstwerk zur Zeit nicht besuchen, wie mir nach Rückfrage bei einem vorbeigehenden Mann gesagt wird, ausser wir fahren durchs Fahrverbot und marschieren einfach durch den Wald. "Jetzt werden bestimmt keine Kontrollen gemacht", meint er. Angeblich sind die Bäume krank und werden zur Zeit behandelt. Wir lassen es sein da es eh zu regnen beginnt und fahren weiter Richtung Bilbao. In Mundaka, einem sehr alten Dorf, machen wir einen Zwischenhalt. Mundaka ist besonders berühmt bei Surfern, die sich bis zum Jahr 2009 jährlich im Oktober hier zum Billabong Pro Mundaka trafen, um eine der besten Wellen Europas zu surfen. Nachdem die Werft Murueta S.A. 2003 die Mündung des Flusses Oka durch Ausbaggern verändert hatte, um einen besseren Zugang zu ihrer Werft zu ermöglichen, verschwand die Welle langsam, bis 2005 der Billabong Pro Mundaka abgesagt werden musste. Im Jahr 2006 kehrte die Welle wieder zurück. Die Werft bekam strenge Auflagen.
Während Thomas und Kaya im Restaurant vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao warten, gehe ich rein. Ich dachte, die berühmte Spinne "Maman" der franz. Künstlerin Louise Bourgeois sei im Museum in einem Atrium, z.B. Dem ist nicht so. Die kann man auch ohne Museumsbesuch anschauen. Nun denn, eile ich durchs Museum damit Thomas und Kaya nicht zu lange warten müssen. Und, wie so oft, gerate ich in eine Autoausstellung. Tja, wir sind wohl nicht umsonst eine angefressene Auto-Freak-Familie.
Danach schlendern wir durch die Altstadt auf der Suche nach etwas Essbarem. Aber in die meisten Restaurants darf man keinen Hund mitnehmen. Draussen ist es uns viel zu windig und kühl und dort wo wir rein dürfen, gibt es keine Tapas. So fahren wir zurück und essen souzusagen ein zweites Mal Frühstück.
Mundaka
Bilbao
Donnerstag 23. Juni 2022
Wie immer hat es Nachts geregnet. Beim Aufwachen scheint die Sonne, aber es ist nicht zu heiss. Thomas ist nicht fit. Ich empfehle ihm, zu Hause zu bleiben. Das will er nicht. Beim Öffnen der Türen steht schon der Hund der Vermieterin davor. Kaya macht es ganz gut mit ihm, jedoch so richtig nahe kommen sie sich bis jetzt nicht. Als er aber an ihren Futternapf will, weist sie ihn mit leisem Knurren zurecht.
Gegen Mittag fahren wir in den Parque Nacionalo Gorbeia. Thomas bleibt im Auto und ich mache mich auf eine nicht allzu lange Wanderung. Angekommen beim Parkzenter ist Thomas schon dort. Hab ich mirs doch gedacht, dass er hierher fährt. Ich hole mir im Zenter ein paar Infos und marschiere weiter. Nach kurzer Zeit kommt ein wunderschönes Plätzchen wo Kaya baden und trinken und mit einem jungen Hund spielen kann. Ich verweile ein wenig und will dann weiter. Jedoch nach ein paar Metern kommen uns viele "wilde" Kühe entgegen, ohne Hirte oder Hütehunde. Kaya kriegt Panik, wie immer bei Kühen. So weiche ich auf den Platz am Bach aus und warte, bis alle Kühe vorbei sind. Dann geht es weiter. Nach etwas über einer Stunde wird es sehr dunkel, heftiger Wind kommt auf und Regentropfen fallen (nur ganz wenig). So beschliesse ich, umzukehren da der Weg, den ich gehen wollte, auf Komoot nicht sehr vielversprechend aussieht. Zurück beim Auto scheint die Sonne wieder. Auf der Rückfahrt halten wir im beschaulichen Murgia. Danach geht es zurück nach Igorre, Thomas legt sich hin und schläft sofort ein.
Ich fühle mich wie im Urwald
Am Abend vom 23. auf den 24. Juni wird in Spanien das Fest des San Juan mit einem riesigen Feuer gefeiert. Für die Kirche ist es zu Ehren von Johannes dem Täufer. Ist man nicht so gläubig, wie unser Vermieter, dann feiert man damit die Sommersonnenwende.
Der Strahl, den man aus dem Benzinkanister herauskommen sieht, ist kein Benzin sondern Wasser.
Freitag 24. Juni 2022
Sonnig und warm, bis 28,5°
Heute ist ein Ausflug zu den Salinen von Añana angesagt, knapp eine Stunde Autofahrt von hier.
Die Gewinnung von Salz, dem weissen Gold, war im Mittelalter eine Quelle von Reichtum. Salz war ein gefragtes Handelsgut. Im Römischen Reich diente es zeitweilig sogar als Geldersatz. Auch der deutsche Begriff Salär (Sal = Salz) enthält noch diesen historischen Zusammenhang.
Die Ausbeutung der Salinen von Añana im Valle Salado sind seit dem Jahre 822 dokumentiert.Sie sind eine der ältesten Salzfabriken der Welt.
Sie gehörten zu den wichtigsten Orten der Salzgewinnung in Nordspanien. Zur Blütezeit umfasste die Anlage eine Fläche von fast 100.000 Quadratmetern.
In den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die kommerzielle Nutzung aufgegeben und die Anlage drohte zu verfallen. Inzwischen wurde der historische Wert der Salinen jedoch erkannt und die erfolgreiche Rekonstruierung begann. Heute zählen die Salinen zum landwirtschaftlichen Kulturerbe der UNESCO.
Pro Jahr werden ca. 220 Tonnen Salz abgebaut.
Danach fahren wir in den kleinen Küstenort Deba.
Freunde sind Menschen,
die dir nicht den Weg zeigen,
sondern einfach mit dir gehen.
Danke Hanny und Urs
Samstag 25. Juni 2022
Heute fahren wir westwerts nach Cudillero, wo wir für eine Woche zusammen mit unseren Freunden Hanny und Urs sowie Cuinn, ihrem Hund und besten Freund von Kaya, in einem Haus nahe dem Meer wohnen.
Es regnet schon morgens, das 1. Mal diese Woche. Wir sind vor 9 Uhr unterwegs. Geplant ist ein Besuch bei Käthi, einer Schulkollegin von Thomas. Sie wohnt mit ihrem Mann in der Nähe von Gijón, was genau auf unserer Strecke liegt. Um die Mittagszeit sind wir bei Käthi und Antonio. Thomas und Käthi tauschen ein paar Erinnerungen aus und nach etwa 2 Stunden fahren wir weiter. Im Haus in Calle Santa Marina 141 A, Santa Marina, 33148 Cudillero, angekommen, staunen wir. Es ist eine Wucht. Und die Aussicht! Toll. Es war nicht ganz einfach, es zu finden. So schicken wir Hanny und Urs die Koordinaten und kurze Zeit später treffen sie auch hier ein.
Zuerst machen und nehmen wir einen Apéro. Dann ruhen wir aus. Als Thomas und ich uns um 20:30 dazu durchringen können, mit Kaya noch raus zu gehen, sind Hanny und Urs bereits unterwegs mit Cuinn. Wir wollen zum Strand Gueirua. Der Weg ist gleich hinter dem Haus. Hanny und Urs kommen uns entgegen und bereiten uns schon mal darauf vor, dass es etwa 208 Stufen sind runter, aber eben auch wieder rauf. Ich lasse mir das nicht nehmen denn es sieht wieder spektakulär aus. Kaya muss mit und Thomas wartet. Es ist fast bis 22 Uhr hell.
Rund ums Haus. Diese Häuschen waren früher Kornspeicher, gemäss Rückfrage. Die Farben sind so. Ich habe nichts bearbeitet, ausser dass ich die Fotos immer gerade richten muss weil ich scheinbar immer krumm schaue.
Sonntag 26. Juni 2022
Es ist kühl, aber die Sonne scheint. Wir nehmen es sehr gemütlich.
Gegen Mittag fahren wir alle nach Cudillero. Das soll eines der schönsten Fischerdörfchen an der spanischen Nordküste sein. Und es ist wirklich entzückend.
Montag 27. Juni 2020
schön, warm und etwas windig
Wir fahren nach Luarca zum Einkaufen. Es fällt uns hier und in ganz Nordspanien auf, dass es sehr viele zerfallene Fabrikgebäude, Hotels und sonstige Häuser hat.
Dienstag 28. Juni 2022
schön, warm, windig
Google hat uns gesagt, dass es bei den "As catedrais" ca. um 12 Uhr Ebbe ist. Denn wenn man diese natürlichen "Kathedralen" besichtigen will, muss man das eben bei Ebbe tun. Als wir ankommen hat es, zu meinem Erstaunen, sehr viele Menschen die sich da herumtummeln. Schade. Weil das Wasser schon wieder am Steigen ist, gehen Hanny und Urs ins Restaurant und Thomas wartet da, wo man durchs Wasser muss, auf mich. Ich möchte diese Steinbögen gerne sehen und wate durchs Wasser und klettere über Felsen dafür. Nun, es ist nicht ganz sooo spektakulär wie manche das in den Rezessionen beschreiben. Wohl aber auch weil es einfach zu viele Menschen hat.
Danach gehen wir an einen anderen Strand runter und am Abend fahren Urs, Thomas und ich nach Cudillero zum Nachtessen. Kaya lassen wir bei Hanny und Cuinn. In Cudillero feiern sie San Pedro. D.h. es hat zig Plastikburgen, Verkaufsstände, Musik und zahlreiche Leute mit Kindern. Im Restaurant angekommen, sieht Thomas, dass Hanny anrufen wollte und weil sie uns nicht erreicht hat (haben nichts gehört wegen all dem Lärm), hat sie eine Nachricht geschrieben. Kaya ist abgehauen. Oh Schreck. Armes Hanny. Sie umrundet X-Mal das Haus und findet Kaya schliesslich ausserhalb des Hauses vor der Türe. Keine Ahnung, wo sie raus ist. Gott sei Dank ist sie wieder da.
Mittwoch 29. Juni 2022
Nach einem Abend in Aufregung hat unsere Kaya Hanny auch heute Nacht auf Trab gehalten. Irgendwann hat es angefangen zu regnen und heftiger Wind ist aufgekommen. Dies erzeugt bei Kaya heftige Ängste und sie tigert im Haus herum bis es wieder aufhört. Ich habe sie gehört, wie sie die Treppe rauf und runter gegangen ist. Aber dass sie die Türe zu Hanny's Schlafzimmer geöffnet und somit Hanny geweckt hat, ist mir entgangen. Irgendwann hat Thomas sie zu sich ins Schlafzimmer genommen, die Türe zugemacht und dann wurde es wieder ruhig im Haus.
Heute morgen regnet es nicht mehr, ist jedoch ziemlich kühl. Wir alle stehen spät auf. Während wir mit den Hunden einen kurzen Spaziergang machen, bereitet Thomas das Frühstück vor. Dann ist Nichtstun angesagt, bis kurz nach 16 Uhr, als wir uns entschliessen, zur Playa del Silencio, gleich um die Ecke, zu fahren. Was für ein guter Entscheid! Es ist viel schöner als gestern beim As Catedrais. Es ist einfach GRANDIOS, EINDRÜCKLICH, HERRLICH, STÜRMISCH und zugleich RUHIG. Wunderbar, dem Brüllen des kantabrischen Meeres zuzuhören. Deshalb überschwemme ich euch jetzt mit vielen Fotos.
Heute essen wir wieder zu Hause: Spaghetti à la Urs zum 2.
Playa del Silencio: Kraftort, Ruhe, Unruhe, Sturm, Wolken, Salz, MEER, Wind und ein ❤️. Seht ihr es?
Donnerstag 30. Juni 2022
Ca. um 15 Uhr fahren wir Richtung Gijón. In Avilés machen wir einen Zwischenhalt, und bleiben dort. Die Altstadt ist sehr sehenswert und in der Cidreria Tierra Astur sehe ich endlich, wie das funktioniert mit dem Einschecken des Cidre.
Freitag 1. Juli 2022
Heute ist Nichtstun angesagt. Heute ist der wärmste Tag dieser Woche. Also legen wir uns heute, nach einem Spaziergang durchs Dorf, auf die Liegestühle. Urs springt sogar in den Pool.
Am Abend gehen wir ins ganz nahe Restaurant.
Blick vom Bett raus aufs Meer
Samstag 2. Juli 2022
Um 10 Uhr kommt Elena und schaut, ob im Haus alles i.O. ist. Natürlich haben wir noch gesaugt da Kaya immer noch!!!! das Fell wechselt. So gegen 10:30 Uhr, Schläpfers schon etwas vorher, fahren wir in die nächste und letzte Unterkunft. Nach Torre de Briñas. Wir fahren mitten durchs Land. Auch hier: Traumhafte Landschaften. Je näher wir unserem Ziel kommen, umso wärmer wird es. 33°. Ich mache einen Stopp in einer hübschen Bar da mich der Hunger plagt. Und was sieht Thomas, als ich Essen und Getränke hole (hier holt man in den Bars immer alles selber)? Ein Nest mit 3 Störchen. Ich sehe dann unterwegs noch 2 Geier, aber leider viel zu weit weg, auch für mein Monster-Tele. So gegen 16 Uhr erreichen wir das Hotel. Ich spaziere mit Kaya gleich mal runter zum Ebro (das ist ein Fluss). Jedoch ist es viel zu heiss für eine längere Tour. Am Abend kehren Thomas und ich (Urs geht es nicht so gut) im Dorf in einer Bar ein. Wie ihr auf dem Foto seht, herrscht hier noch ein richtig aktives Dorfleben. Das gefällt uns. So was sollten wir in Rohr auch auf die Beine stellen. Ein Helfer hat sich bereits gemeldert.
Torre de Briñas
Sonntag 3. Juli 2022
Nachdem sich Urs bereits gestern Abend nicht gut fühlte, reisen Urs und Hanny heute nach dem Frühstück ab Richtung Heimat, sodass Urs gleich zum Arzt kann.
Thomas und ich fahren zur Bodegas de Ysios. Architektonisch sehr interessant. Danach machen wir einen Abstecher ins auf 800 m ü.M. liegende Bergdorf Ezcaray. Nuria vom Hotel hat uns einen Ausflug dorthin empfohlen. Wie schon gestern Abend in Briñas trifft man sich auch hier auf der Strasse und in den Bars. Kinder toben herum, Eltern, Freunde, Grosseltern sitzen gemütlich beisammen.
Bodegas Ysios, Laguardia
Das Kellereigebäude wurde vom valencianischen Architekten Santiago Calatrava entworfen und durch Ferrovial ausgeführt. Das Gebäude ist so konzipiert, dass es sich in die hügelige Landschaft der Sierra de Cantabria integriert. Der Bau der Kellerei wurde 1998 begonnen und 2001 eingeweiht. Das Gebäude ruht auf zwei Stahlbetontragwänden die sich in einem Abstand von 26 Metern auf einer Gesamtlänge von 196 Metern voneinander erstrecken. Diese Wände sind durch vertikale Leisten aus mit Kupfersalzen behandeltem Holz verbunden, die Sinus und Kosinus förmig an eine Reihe von liegenden Fässern erinnern. Das Dach ist aus Holzbalken gefertigt, die auf den Seitenwänden ruhen. Diese nehmen die wellenförmige Oberfläche als Motiv auf. Das hierfür verwendete Material ist mit einer Aluminium-Außenverkleidung versehen, die mit dem Holz der Wände kontrastiert. Im Inneren der Kellerei setzt sich die avantgardistische Gestaltung des Exterieurs fort. Einfach GRANDIOS.
Baños de Ebro
Unterwegs nach Ezcaray geraten wir wieder Mal in eine Oldtimer Ausstellung.
Ezcaray
Zuerst gehen wir mit Kaya rund ums Dorf. Danach schauen wir uns das Dorf an, mit zwei Stopps zum "Auftanken".
Montag 4. Juli 2022
Nach einem gemütlichen Morgen fahren wir nach 11 Uhr zur Bodegas Marqués de Riscal in Elciego, ganz in der Nähe. Ich auch hier wegen der Architektur, Thomas wegen dem Wein. Dieses Gebäude aus Sandstein mit seinem aussergewöhnlichen Dach aus Titan und Edelstahlblech beherbergt ein Hotel sowie zwei Restaurants, das Bistro 1860 und das Marqués de Riscal, die im Jahr 2011 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden. Ich stelle fest, dass man das Hotel/Restaurant und die Weinkellerei nur mittels einer im voraus gebuchten Tour besichtigen kann. Die nächste in Spanisch wäre um 13:30 und dauert etwa 1,5h und dann erst wieder um 15:30 eine in Englisch, was uns zu spät ist. Kaya so lange im Auto warten lassen... Ich frage einen Angestellten, ob man das spezielle Gebäude irgendwo von ausserhalb betrachten kann, was er verneint. Wir trinken etwas und kaufen danach 2 Flaschen Wein. Ich frage diese Verkäuferin nochmals, ob es denn nicht möglich wäre..... Und sie öffnet uns die Tür und wir dürfen im Gelände, ohne Tour, herumgehen.
Danach fahren wir ins nahe Dörfchen Laguardia und nochmals zum Weingut Ysios weil heute so schöne Wolken über den Bergen hangen und das bestimmt noch schöner aussieht.
Laguardia
Und nochmals Bodegas Ysios im schönsten Licht, jedoch die Bergkette mit Wolken. Finde ich schöner als oben ohne!
Dienstag 5. Juli 2022
Der letzte Tag in Torre de Briñas. So herzlich wie wir von Nuria empfangen worden sind, so herzlich werden wir von ihr verabschiedet. Eigentlich hatten wir geplat, gemütlich mit ein oder zwei Übernachtungen, nach Hause zu fahren. Aber - wie immer Mal wieder - ändert Thomas seine Meinung. Er hat Stalldrang und so fahren wir morgens um 9 Uhr ab und erreichen Rohr, nach etwa 4 Zwischenstopps, am Mittwoch kurz vor 1 Uhr. Wir räumen aus und ein und sind ca. um 2 Uhr im Bett. Kaya ist sehr froh, zu Hause zu sein. Sie hatte ziemlich Mühe mit der sehr langen Autofahrt. Ich habe sie noch nie so unruhig im Auto erlebt. Hier die letzten Eindrücke. Geplant war zuerst, über die Pyränen Richtung Bordeaux zu fahren. Als uns aber das Navi doch Richtung Süden (Andorra) gelenkt hat, haben wir einen kleinen Umweg via Mirepoix gemacht weil es ein sehr schönes Dorf ist. Die Fahrt dem Vercors-Massiv entlang, einer Gebirgskette in den französischen Alpen, ist traumhaft.
Der vergangene Moment kehrt nie zurück
baskisches Sprichwort