Man mag so alt, so gelehrt, so weise und geschmackvoll sein, als man will -

eine Reise nach Italien gibt immer noch dem Geist ein neues Gepräge.

 

 

Irgendwann letztes Jahr fragte ich meine Freundin Theres, ob sie Lust hat, mit mir 4 Wochen nach Italien zu fahren. Sie musste nicht lange überlegen und sagte zu, jedoch nicht für 4 Wochen. So entschieden wir uns, vom 26. März - 12. April 2022 Italien zu bereisen. Ich habe meine vielen Reisemagazine durchstöbert und alles angezeichnet, was ich sehen möchte. Danach gab ich die Magazine Theres.

 

Vorbereitung Auto: Mit dem Alhambra kann ich nicht nach Italien. Den braucht Thomas denn das ist das Hunde-Auto. Mit dem E-Mobil fahre ich nicht weil mir das Aufladen in Italien zu unsicher ist und mich das Lauern nach Aufladestationen stressen würde. So werde ich mit Stefan`s Audi Tiguan fahren. Er hatte die Idee, dass sein Auto von der Höhe her am besten ist für Theres wegen dem Ein- und Aussteigen. Als ich gestern das Navi in Betrieb nehmen will, findet es keine Route nach Venedig. So muss ich Stefan um Hilfe bitten und wir verbringen sicher eine Stunde im Auto, um es einzurichten und er mich intensiv gebrieft und getestet hat 🤪.

 

Samstag 26.3.22

Rohr/Untersiggenthal - Venedig

 

05:10 der Wecker klingelt. "Ich bin doch gerade erst eingeschlafen!" 😞 Schnell einen Kakao trinken und um 05:36 fahre ich los zu Theres nach Untersiggenthal. Das Gepäck habe ich gestern schon ins Auto geladen. Fast pünktlich (06:02 anstatt 06:00) bin ich bei Theres und schon sind wir unterwegs. Um 07:55 erster Halt in der Gottardo Raststätte. 08:45 Weiterfahrt. Nächster Halt 11:42 bis 12:06. Etwa eine halbe Stunde (14:30) vor Venedig überlasse ich das Steuer Theres. Ich habe als Ziel ein Parkhaus eingegeben, jedoch biegen wir zu früh rechts ab Richtung Parkhaus Tronchetto. Da will ich nicht hin. Beim Zurückfahren nehmen wir die falsche Strasse 🧐 und landen wieder auf dem Seedamm, wo es keine Möglichkeit gibt, umzudrehen. Eine gefühlte Ewigkeit später finden wir das gesuchte Parkhaus, jedoch ist dieses sowie ein anderes besetzt und man sagt uns, dass wir ins Tronchetto !!!! müssen.🥺

Bei der Anlegestelle für die Vaporetti fängt uns gleich ein Taxifahrer ab und wir entscheiden uns, die Euro 40.00 für das Taxi auszugeben um nicht noch zwei Mal umsteigen zu müssen. Das Taxi kostet nicht 40 Euro, sondern 20 und wir freuen uns schon, zu früh. Denn der Taxifahrer hat mir nicht richtig zugehört und lädt uns in der Pensione Accademia aus anstatt beim Casa Accademia. Da das Taxi schon weg ist, lassen wir uns den Weg erklären und ich gebe ihn im Google Maps ein. "Über 7 Brücken musst du gehn, 7 dunkle Jahre überstehn......." So schleppen wir unsere Koffer (ich den von Theres weil er etwas schwerer ist als meiner) zu Fuss über die erste Brücke. Bei der zweiten fragt uns ein junges Paar, ob sie uns helfen können. Gerne überlasse ich ihnen den Koffer von Theres. Jedoch die junge Frau übernimmt auch meinen. "Ich sehe wohl sehr alt aus!" Google Maps führt uns ebenfalls an einen falschen Ort 😡 und der junge, schöne und hilfsbereite Mann erklärt uns den Weg zum Casa Accademia und sagt mir, ich soll dort informieren, dass sie das Google melden. Nach weiteren 5 Minuten finden wir das Hotel. Die Receptionistin weiss bereits, dass Google Maps einem in die Irre führt. Wir sind also ca. um 17 Uhr im Zimmer. Nach einer kurzen Rast machen wir uns auf den Weg zum ersten und wohlverdienten Apéro in der Bar Foscarini gleich um die Ecke. Danach weiter zum Nachtessen im Le Café Tofelis, San Marco und bereits um 21:30 Uhr sind wir zurück im Zimmer.

 

26. - 29.3.22 Unterkunft: Casa Accademia, Fondamenta Bragadin 624  

 

Zimmer sauber, aber der WC Deckel hält nicht. Habe leider kein Werkzeug dabei. Personal sehr freundlich.

 

 

 

 

"La vita è questa. Niente è facile e nulla è impossibile."

 

 

 

Sonntag 27.3.22

Ich kann bis 8:09 schlafen, halleluja 😀.

Bevor wir aufstehen gibt mir Theres eine Lektion Frühturnen 😅 Als wir um 10:30 auf der Piazza San Stefano ankommen gibt es natürlich keine Gipfeli mehr. Ich begnüge mich also mit einem Mandelgipfel. Danach machen wir uns auf den Weg zum Markusplatz. Wie schon 1994, als wir, Thomas und ich mit Marco und Stefan, unser 10-jähriges "Krieg und Frieden" Hochzeitsfest feierten und nach Venedig reisten, kennt meine Begeisterung für diese Prachtbauten keine Grenzen.

Weil ich meine Brille versehentlich im Auto gelassen habe (hatte die Sonnenbrille auf), fahren wir mit dem Vaporetto zum Parkhaus Tronchetto und danach wieder zurück. So langsam kennen wir uns aus, meinen wir 🤨. Nochmals geniessen wir die Architektur im letzten Sonnenlicht. Danach ruhen wir uns im Hotel kurz aus und gehen relativ spät ins Ristorante Cantinone Storico gleich um die Ecke essen. Jetzt ist es kurz vor elf und ich freue mich auf eine angenehme Nacht.

 

 

 

 

Es hat sehr viele Menschen; und Hunde.

 

 

 

Sonstiges:

 

 

Montag 28.3.22
Nebel. Bin gespannt auf Venedig im Nebel.

Wir starten etwas früher als gestern, damit wir noch ein Gipfeli bekommen. Danach gehen wir auf verschlungenen Wegen wieder Richtung Piazza San Marco. Ich möchte unbedingt in den Dogenpalast. Dort angekommen stehen wir erst mal 45 Minuten an um in den Dom zu gelangen. Ich wundere  mich noch über den günstigen Eintrittspreis von 3 Euro. Aber das war eben nur für den Dom. Um die Pala d'Oro (das Altarbild), das als das wertvollste Schmuckstück der Basilika gilt, zu sehen, bezahlen wir nochmals 5 Euro.

 

Der Eingang in den Dogenpalast ist an einem anderen Ort 🤨. Dort ist die Wartezeit viel kürzer und es lohnt sich. Auch ohne Führer benötigen wir etwa 2 Stunden um die ganze Pracht anzuschauen. Das Gefängnis ist von der Pracht ausgenommen!

 

Der Palast gilt als Glanzwerk der venezianischen Baukunst. Er entstand seit etwa 1340. Die Architektur des Dogenpalastes ist einmalig in der abendländischen Architekturgeschichte. In die dominierenden Formen der Gotik mischen sich orientalisierende Elemente. Der Saal des Grossen Rates (Sala del Maggior Consiglio) ist mit 54 Metern Länge der grösste Saal des Dogenpalastes, dessen Fenster sowohl zum Innenhof als auch auf die Lagune hinausgehen. Es handelt sich um den grössten ungestützen Saal Europas. Hier versammelten sich die etwa 1000 Adlige, die das Recht hatten, den Dogen zu wählen. Die hintere Wand wird in voller Breite von Jacopo Tintorettos Bild „Das Paradies“ von 1588 bis 1594 eingenommen. Es wurde gemalt, nachdem 1577 ein Brand die vorherigen Bilder von Bellini, Carpaccio und Tizian zerstört hatte. Begonnen wurde es von Paolo Veronese und nach dessen Tod in vier Jahren Arbeit von Tintoretto fertiggestellt. Bei seiner Präsentation war es das grösste Gemälde der Welt und gilt heute noch als zweitgrösstes Ölgemälde der Welt. Die 76 Dogengemälde malte Jacobo Tintorettos Sohn Domenico.

 

Natürlich habe ich ein paar Fotos mit der Kamera gemacht, diese jedoch versehentlich beim Kopieren in den Ordner auf dem Computer gelöscht und den Papierkorb gleich geleert 😫. Zum Glück habe ich auch mit dem Handy ein paar Bilder gemacht. Wieder mal typisch für mich....

 

Danach geniessen wir eine Pizza und im Café da Gino gleich um die Ecke vom Hotel noch etwas Süsse.

 

 

 

 

DOM

 

 

DOGENPALAST

 

 

Dienstag 29.3.22

Venedig - Modena

 

Theres hat den glorreichen Vorschlag gemacht, das Ferrari Museum in Modena zu besuchen. Also suchen und buchen wir ein Zimmer in Modena. Wir gehen nochmals zu Kaffee und Gipfeli in die Bar da Gino gleich um die Ecke. Relativ früh machen wir uns mit unseren Koffern auf den Weg zur Vaporetto-Haltestelle Zattere, nur knappe 10 Minuten zu Fuss. Dieses Mal hat die Brücke eine rollstuhlgängige Rampe sodass wir nicht, wie bei der Ankunft, unsere Koffer die Treppe hoch schleppen müssen. Beim Kiosk können wir zwei Tickets zur Station Tronchetto, wo unser Auto wartet, kaufen. Schon kommt das Boot. Das klappt ja super, denken wir. Aber irgendwann kommt es mir "Spanisch" vor und ich frage den Helfer des Kapitäns, ob wir richtig sind. Sind wir nicht 🥺. Er erklärt uns, dass wir bei der gerade erreichten Station auf das nächste Vaporetto Nr. 2 warten können, zurück zur Station La Roma fahren und da wieder umsteigen müssen.... Bevor wir das nächste Boot entern frage ich diesen Helfer, ob "sein" Boot nach Tronchetto fährt. "Si si, avanti avanti...." Jetzt erlebe ich wieder Mal, wie schon 1994, dass die Leute hier manchmal sehr ungeduldig sind wegen der vielen Touristen, was ich ein Stück weit nachvollziehen kann. Weil ich immer noch unsicher bin, frage ich ein älteres Ehepaar. Die Frau geht nach vorn zum Kapitän und fragt für uns. Ja, wir sind richtig und müssen nicht umsteigen. Beim nächsten Halt wechselt die Crew und ein sehr nettes Fräulein gibt mir Auskunft. So landen wir, obwohl bereits um 09:30 gestartet, erst um 10:54 beim Auto und fahren ab Richtung Modena, wo wir um 13 Uhr ankommen.

Danach fahren wir durch alle Fahrverbote bis zu unserer Unterkunft. Gemäss Vermieterin habe ich eine Bewilligung, vors Haus zu fahren um auszuladen 🧐. Nun könnte ich ja, im Notfall, ihre Whatsapp Nachricht vorzeigen. Aber alles klappt und ich parkiere das Auto danach auf einem öffentlichen Parking 5 Minuten entfernt.

So, nun haben wir einen Apéro verdient, den wir in einer Bar nahe des Doms bekommen.

 

29. - 30.3.22 Unterkunft: Modena Charme Sant'Eufemia, 43 Via Sant'Eufemia

 

Die Wohnung ist der Hammer. Die Besitzerin Irene ebenfalls. Sie meldet sich per Whatsapp und gibt mir den Türcode für den Haupteingang sowie einen Code für die Wohnung durch, meldet sich innerhalb Minutenfrist wenn ich etwas frage und gibt uns den guten Typ, im Ristorante Uva d'Oro Nachtessen zu gehen.

 

 

 

 

Dienstag 30.3.22

Modena - Orvieto

 

Wir bringen zuerst unsere Koffer ins nahe Auto. Ich will die Parkuhr füttern damit wir noch in Ruhe ins Kaffee können. Nachdem ich etwas «herumdoktere»  steht zuerst ein hilfsbereiter Mann da um zu helfen, etwas später eine Frau. Es gibt immer wieder zahlreiche hilfsbereite Menschen.

 

Um 11 Uhr starten wir Richtung Orvieto. Gemäss Wetterbericht sollte es dort noch trocken sein. Nachdem wir die tolle Unterkunft gleich kurz vor Orvieto gefunden haben, fahren wir rauf in die Stadt, die ca. 20'500 Einwohner hat. Da wir auf der Herfahrt nur einen kurzen Bisihalt gemacht haben, suchen wir gleich ein Kaffee. Danach möchten wir uns den Dom anschauen. Inzwischen regnet es. Trotzdem lohnt sich der kurze Abstecher zum Dom. Das nächste Ziel ist das Restaurant Mezza Luna. Ich denke noch, dass es etwas früh (18:30) dafür ist aber dass wir ja schon mal einen Apéro trinken könnten. Aber nein, das geht nicht. Sie öffnen erst um 19:30 und bis dahin wird noch geputzt. So auch in allen anderen Restaurants, die wir anpeilen. Weil wir inzwischen frieren kehren wir nochmals im gleichen Kaffee wie zuvor ein, essen aufgewärmten Pulpo-Kartoffel-Salat und Theres Lasagne, trinken Tee und sind bereits vor 21 Uhr zurück im Zimmer. Zum Glück ist es da inzwischen warm. Wir schlüpfen zuerst in voller Montur ins Bett und ziehen nach und nach eine Schicht nach der anderen aus.

 

Unterkunft: Podere Pescara B&B, Orvieto 30.-31.3.22

 

Traumhaft

 

 

 

 

 

Donnerstag 31.3.22

Orvieto - Pescara via Civita di Bagnoregio

 

Bin wieder vor 6 Uhr wach und kann nicht mehr einschlafen. Heute gibt es in der Unterkunft Frühstück. Ich freue mich.

Bereits um 10 Uhr sind wir startklar. Ziel: Pescara. Der einzige Ort, den ich gefunden habe wo es gemäss Wetterprognose einigermassen sonnig und etwas wärmer als bisher sein sollte. Wir machen einen Abstecher via Civita di Bagnoregio. Ein wunderschönes Bergdorf. Es hat sich, trotz Regen, gelohnt. So gegen 13:30 geht die Fahrt weiter durch die Abruzzen, eine grandiose Berglandschaft. Erst regnet es teilweise noch heftig, jedoch Richtung Pescara wird es immer schöner und das Thermometer im Auto zeigt 21,5° an 😀. Ich habe gestern - wieder - per Booking.com, für 2 Nächte eine Unterkunft im B&B Peperosa in Pescara gebucht. Auch von hier erhalte ich eine Whatsapp Nachricht mit einer genauen Wegbeschreibung. Und ich bin froh darüber. Es befindet sich weit oberhalb und ausserhalb von Pescara und man gelangt nur über verschlungene Wege dorthin. Alles klappt wunderbar. Ich verfahre mich nur ein einziges Mal, als ich die Strasse nach Florenz anstatt nach Rom erwische. Carlo, der Besitzer, erwartet uns da ich kurz vor der Ankunft anrufe. Es entwickelt sich, wie üblich, gleich ein angeregtes Gespräch, wir erhalten Kaffee, Wurst und Brot und er gibt uns zahlreiche Tipps für Ausflüge und Restaurants. So buchen wir gleich eine 3. Nacht.

 

31.3. - 3.4.22 Unterkunft: B&B Peperosa, Strada Vicinale Ciafardella, 13, Pescara

 

Hier stimmt einfach alles

  

 

 

31.3.22 Pescara 

Carlo vom Peperosa erzählt uns viel über sich, seinen 3 Monate zu früh geborenen Sohn, seine Frau und Tochter und vieles mehr. Zum Nachtessen empfiehlt er uns das Ristorante Péscì. Wir finden ganz in der Nähe einen Parkplatz und finden nach einigem Fragen auch das Restaurant, denn mein Google Maps funktioniert nicht. Ich habe weder 3G, 4G noch 5G. Am 28.3. haben wir von UPC auf Sunrise gewechselt und ich habe den Vorgang wohl nicht richtig abgeschlossen, was ich dann am 1.4. erledige, leider erst (s. Bericht unten Rückfahrt/Irrfahrt vom Stadtzentrum ins Peperosa).

Das Essen ist wunderbar. Irgendwann machen wir uns auf den Heimweg. Wie im Stillen befürchtet, funktioniert auch keines der beiden GPS-Apps im Auto. Wir suchen und finden nicht. Irgendwann kreuzen wir ein Auto und ich frage nach dem Weg: "rechts, rechts, laaaange geradeaus, links, rechts, rundherum...." Wir landen wieder auf dem gleichen Strässchen auf welchem wir schon zuvor ein Liebespärchen gestört haben. Sie können uns auch nicht weiterhelfen. Also, wie weiter?  Dann sehe ich einen Mann, der gerade einen Abfallsack vor dem Haus deponiert. Schnell schnell fahre ich dort hin und wir rufen ihm. Er sucht auf seinem Handy unsere Unterkunft, zeigt uns was sein Navi anzeigt, wir fotografieren es usw. Plötzlich rennt er ins Haus, holt den Autoschlüssel und fährt voraus. Paulo Criscuolo ist unser Held 👏🏻Wir wollen ihm etwas geben, er nimmt es nicht, auch nicht für seine Kinder, die er ev. hat. Ich speichere seine Daten im Handy und er erklärt uns, dass er in Amalfi eine Wohnung hat, die er vermietet.....

 

Kurz vor Mitternacht sind wir im Zimmer. Hallelujah!!!!!

 

 

Wir kaufen eine Flasche Wein um sie Paulo für seine Hilfe spät Nachts zu schenken. Ich frage ihn nach seiner Adresse (ich finde den Weg zu ihm niemals) und wir bringen den Wein vorbei. Es ist niemand da, nur der Hund begrüsst mich am grossen Tor. Ich schiebe den Riegel zurück, löse den Draht und begrüsse den Hund, der sich sehr freut. Da niemand zu Hause ist, lege ich den Wein auf die Treppe.

 

 

Freitag 1.4.22

Nach dem Frühstück fahren wir nach Pescara, schlendern dem Strand entlang und schauen uns die Ponte del Mare an. 

 

 

 

Carlo, der sehr sehr hilfsbereite (versucht wirklich stundenlang das nicht funktionierende WiFi von Theres' Handy in Gang zu setzen...)  Besitzer des B&B Peperosa, gibt uns ein paar Empfehlungen, was wir uns anschauen sollten. So fahren wir nach dem Strand die kurze Strecke zur Costa dei Trabocchi. Unterwegs muss ich zu einer Tankstelle und Öl kaufen: Das Auto verlangt nach Öl.

Gegen Abend zurück in Pescara auf dem gleichen Parkplatz beim Bahnhof wie am Mittag. Nach dem mässigen Nachtessen im Toccaferro geht es zurück zum Auto. Eigentlich weiss ich ganz genau, wo ich es geparkt habe.... Dort ist es aber nicht. So suche ich eine Weile bis ich endlich auf Theres höre und wir das Auto da finden wo ich es geparkt habe. Weil heute das Google-Maps auf dem Handy und das andere Navi im Auto wieder funktionieren, finden wir die Unterkunft auf Anhieb. Was habe ich bloss gemacht als es noch kein Navi gab und ich in der Weltgeschichte herumgekurvt bin.... Da gab es wohl einige Paulos!

 

 

 

Samstag 2.4.22

Um 10 Uhr treffen wir uns bei uns mit Paulo, unserem Retter als wir den Heimweg ins Peperosa nicht fanden. Er hat in Amalfi ein Appartement das wir vom 8.-10.4. mieten möchten. Wir sitzen bis etwa 12 Uhr zusammen. Carlo findet, wir sollten unbedingt nach Matera und Alberobello fahren. Also ändern wir nach vielem Hin und Her und Beratung seitens Carlo und Paulo unsere Pläne. So entsteht folgende Route: 3.-6.4. Alberobello, 6.-8.4. Matera, 8.-10.4. Amalfi. Carlo reserviert uns gleich die Unterkünfte in Alberobello sowie Matera und schaut wegen dem Parking in Matera. Paulo organisiert privates Parken (die öffentliche Parkmöglichkeit sei viel zu teuer) in Amalfi. 

Ca. um 13 Uhr fahren wir los. Weil es da, wo wir heute eigentlich hinwollten (Eremiti San Benedetto oder Rocca Calascio), kalt ist und ev. sogar schneit, schlägt uns Carlo vor, Richtung Ancona nach Atrí und Silvi P. zu fahren, was wir machen. In Atrí suchen wir gleich ein Kaffee, kommen wie immer mit allen möglichen Leuten ins Gespräch und geraten in eine Beerdigung. Wir machen eine Tour rund um das sehr ruhige Städtchen und.... suchen wieder mal was, nämlich unser Auto. Natürlich finden wir es, aber ich muss mir unbedingt angewöhnen, einen Marker zu setzen.

 

 

 

Sonntag 3.4.22

Pescara - Alberobello

 

Wir verabschieden uns von den absolut freundlichen und hilfsbereiten Besitzern Carlo und Francesca vom B&B Peperosa und fahren um 09:45 Richtung Süden. Unser nächstes Ziel, das wir gemäss Google Maps um 13:19 erreichen sollten, ist Alberobello. Carlo hat dort für uns 3 Nächte im B&B La Linea dell'orizzonte gebucht. Einige Zeit bevor wir in Alberobello ankommen erhalte ich von Manuela eine Nachricht mit der genauen Wegbeschreibung. Die Unterkunft liegt ausserhalb von Alberobello im Juhe; wunderbar. Wir sind in einem Trulli und es ist perfekt. Pünktlich um 13:19 stehen wir vor dem Tor. 

Nach einer kurzen Pause fahren wir ins nahe Alberobello. Jetzt ein Apéro und etwas Kleines essen wäre toll. Aber in jeder Bar bzw. in jedem Restaurant, in das wir wollen, heisst es, dass sie noch am Putzen sind und erst dann und dann öffnen.... In Italien ist man dauernd am Putzen. Nach etlichen Versuchen landen wir in einer winzig kleinen Bar. Wir denken, es gibt hier im "Il Principotto", nur etwas Trinkbares. Aber weit gefehlt. Die Karte ist vielversprechend. Wir erhalten eine super leckere Pizza mit Nüssen und Gorgonzola und danach ein absolut herrliches, luftiges Tiramisu. Theres denkt, dass sie Fertigprodukte kaufen und anbieten, aber dem ist nicht so.

Danach versuche ich, ohne Navi den Heimweg zu finden. Nicht weil wieder alles zusammengebrochen ist, nein nein! Einfach weil ich daran glaube, den Weg alleine zu finden. Aber leider ist dem nicht so und ich nehme dann doch Google Maps zu Hilfe.

 

3. - 6.4.22 Unterkunft im Trullo Zenith B&B La Linea dell'orizzonte, Strada Sorangelo, Alberobello

 

 

 

Diese herrliche Landschaft!!!

ALBEROBELLO

Il Principotto

Hier bekommen wir endlich etwas zu trinken, eine phantastische Pizza sowie ein super leckeres Tiramisu.

Rechts hinten geht es in die Küche runter.

 

 

Als Trullo – Plural Trulli – werden vor allem die in Apulien vorkommenden Kegelhäuser betitelt.

Die Technik der reparaturanfälligen Trockenbauweise wurde von Generation zu Generation weitergegeben und immer fantasievoller umgesetzt. So wurden aus den einfachen Bauernhütten, die anfangs der Unterbringung von Vieh und der Gerätschaften dienten, bald kleine Landhäuschen, die sogar mit geräumigen Nischen, Fenstern und Zisternen ausgestattet waren. Bei grösserem Platzbedarf wurden die normalerweise einräumigen Trulli einfach miteinander verbunden und zu bequemen Trulli-Konglomeraten zusammengefügt.

Der Pinnacolo (Dachspitze) ist meistens kugel- oder sternförmig verlängert. Mauerwerk und Spitze sind schneeweiss gekalkt, während das konische Dach die charakteristische grauschwarze Natursteinfarbe behält. An den Dächern entdeckt man die vielfältigsten Verzierungen und Symbole: einerseils, um die Häuser einer Trulli-Siedlung zu individualisieren (Prinzip Hausnummer), und andererseits, um die überirdischen Kräfte zum Schutz herbeizurufen (Prinzip Aberglaube). Initialbuchstaben, heidnische, christliche und astrologische Zeichen sind kunslvoll aufgepinselt und von weitem sichtbar.

 

 

 

 

4.4.22

Ich bin zwar schon ca. um 6 Uhr wach, aber wir stehen spät auf. Kurz vor 12 Uhr fahren wir nach Polignano a Mare. Es regnet. Trotzdem muss ich unterwegs immer wieder anhalten um die tolle Landschaft zu fotografieren.

Ich finde einen riesigen Parkplatz direkt am Meer. Kaum ausgestiegen, weisen uns zwei ältere Herren darauf hin, dass wir hier nicht parken dürfen und zeigen uns, wo wir das dürfen. So ergibt sich wieder ein tolles Gespräch.

Danach schlendern wir zuerst dem Quai hoch über dem Meer entlang, dann durch die Gassen und finden so das Ristorante RUZ. Tolles Ambiente, gutes, spezielles Essen, toller Kellner und endlich mal ein ganz sauberes WC mit WC Papier, WC-Sitz und Deckel, Papier für die Hände. Ich frage mich, seit ich in Italien herumkurve, warum fast überall die WC-Sitze fehlen.

 

 

 

 

POLIGNANO A MARE

Essen im RUZ - Cucina Confidenziale in Polignano a Mare

 

Dienstag 5.4.22

Ca. um 10 Uhr fahren wir nach Ostuni, das wir auf Anhieb finden. Nach einigem Herumkurven durch enge Gassen finde ich einen super Parkplatz gleich unterhalb der Stadtmauer. Dort steht auch schon einer, der auf Touristen wie uns wartet. Zuerst möchten wir einen Kaffee und laden ihn dazu ein. Dann geht es auf holprigen Strässchen durch enge und noch engere Gassen. Bei der Kathedrale lädt er uns aus. Man hat eine grandiose Aussicht auf das Meer und noch besser, runter zum Bistro BORGO ANTICO. Wieder ein absolutes Highlight. Schade ist es kühl denn es wäre der Hammer, draussen zu sitzen. Wir bestellen ohne die Karte anzuschauen und gross zu fragen die Empfehlung des Kellners, nämlich etwas Typisches von hier. Danach brauche ich doch wirklich einen Digestif.

 

Auf der Rückfahrt versuche ich erneut, unsere Unterkunft ohne GPS zu finden. Leider klappt es nicht. Im Notfall könnte ich ja PAULO aus Pescara anrufen 🙃...... Aber, nachdem ich dann doch Google Maps zu Hilfe nehme, finden wir noch bei Tageslicht zurück 😎

 

 

 

BORGO ANTICO BISTROT

 

 

Turtelnde Tauben

 

 

 

"Noi non potemo avere perfetta vita senza amici"

 

 

 

Mittwoch 6.4.22

Alberobello - Matera

Vor 10 Uhr sind wir unterwegs. Kurzer Halt wegen der zahlreichen Riesenfenchel die hier überall am Strassenrand wachsen. Wie gewohnt klappt alles wunderbar. Wir erreichen das TA&CO Autoparking ausserhalb Matera. Das Taxi vom Parkhaus trifft - beinahe wie abgemacht - auch gerade ein und bringt uns zum Hotel. Da wir zu früh sind deponieren wir unser Gepäck und gehen als erstes gleich vis-à-vis ins Ristorante zum Apéro. Danach erkunden wir Matera.

 

6. - 8.4.22 Unterkunft: Ai Terrazzini, Via d'Addozio 141, Matera

Ganz tolles Zimmer, super gelegen, riesige Terasse, die wir leider nicht nutzen können weil zu kalt. Nur das Bett ist nicht ganz so toll. Wenn sich die eine bewegt, schaukelt es ziemlich sodass die andere seekrank werden könnte. Wir haben ja ein riesiges Zimmer mit einem zusätzlichen einzelnen Bett. Also wechsle ich mitten in der Nacht ins alleinstehende Bett.

 

 

 

 

Unterwegs

 

 

 

MATERA

 

Bekannt ist Matera für seine Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen – den Sassi – besteht. Diese gehören seit 1993 zum UNESCO-Welterb und 2019 Kulturhauptstadt.

Die Höhlensiedlungen der Umgebung sind ein aussergewöhnliches Beispiel im mediterranen Raum. Das bereits seit der Jungsteinzeit besiedelte Gebiet kann als eine der ältesten Städte der Welt gelten.

Die Grotten wurden in den relativ weichen Sand- und Tuffstein gehauen. Anfangs waren es die natürlichen Höhlen, die die Menschen als Unterkunft nutzten. Da sich der Stein gut bearbeiten liess, wurden die Unterkünfte bald ausgebaut und man grub ganze Wohnungen in den Berg, die ständig durch Anbauten erweitert wurden. Neben- und übereinander entstand so im Laufe der Jahrtausende eine Höhlenstadt in den Felsen, ein verschachteltes Netzwerk aus Höhlenwohnungen, engen Gassen und kleinen Plätzen, dazwischen Felsenkirchen, das zusammen ein grosses architektonisches Kunstwerk ergibt.

Das einschneidende Ereignis wurde jedoch durch ein literarisches Werk ausgelöst. Im Buch "Christus kam nur bis Eboli" (1944) beschrieb Carlo Levis die hygienischen Zustände in Matera als katastrophal, teilweise schlimmer, als sie tatsächlich waren. Das führte in der jungen italienischen Republik zu einem Aufschrei im ganzen Land und man schämte sich in ganz Italien für die Zustände, unter denen Menschen noch lebten.

Das hygienische Problem war erst dadurch entstanden, dass die hohe Bevölkerungsdichte und Wohnungsnot dazu geführt hatten, dass das Abwassersystem, das in den Fluss führte, zugemauert worden war und das Abwasser nicht mehr genügend abtransportiert wurde.

Dadurch wurde auch das Wassersystem durch Ungeziefer verschmutzt. Das führte in Matera zu Malaria und anderen Krankheiten, wodurch die Kindersterblichkeit bis auf 44 % stieg.

Die Regierung in Rom setzte daraufhin eine drastische Maßnahme durch, sie liess die Sassi in Matera komplett räumen, so dass das gesamte Gebiet als Wohnungen ausgedient hatte. 30.000 Menschen wurden in den 50-iger Jahren in moderne Wohnungen zwangsumgesiedelt. Bis 1968 war die Umsiedlung abgeschlossen und die Grotten verfielen. Kinder nutzten das Gelände – unerlaubterweise - als Abenteuerspielplatz.

Erst 1986 wurden die Sassi wiederentdeckt und unter Denkmalschutz gestellt.

 

Donnerstag 7.4.22

Es regnet ein bisschen. Um 11 Uhr scheint dann die Sonne. Wir machen uns auf den Weg die Stadt auf neuen Gassen zu erkunden und landen immer wieder an den gleichen Orten wie gestern. Ich glaube, trotz der endlos vielen Gassen, Treppen, Kirchen (sehr sehr viele), Plätzen finde ich hier immer zurück ins B&B. Wir kommen am "Palombaro Lungo" vorbei (Beschrieb s. unten).

Schon bald habe ich Durst und wir suchen und finden, da zahlreich vorhanden, ein Kaffee. Die Auswahl an Süssem ist immens gross sodass wir etwas nehmen müssen. Der frischgepresste O-Saft ist fantastisch. 2 Kaffee, 2 Süssgebäcke und mein O-Saft kosten gerade mal € 7.80. Das Wasser ist - wie fast immer in Italien - gratis obwohl ich etwa 4 Glas trinke.

Flavio, der Sohn von Theres, hat uns einen Link zu einer Gelateria mit dem besten Gelato geschickt. Es ist nicht weit und so gibt es halt noch Eiscreme. Dann kehren wir ins Hotel zurück und ruhen aus.

 

Palombaro Lungo

ist eine riesige Zisterne die im 16. Jhrdt. gegraben wurde. Es handelt sich um eine künstliche Höhlengrabung, keine natürliche. Das Gestein, in den die Höhle gegraben wurde, nämlich Calcarenit, ist nicht wasserfest, weshalb die Felswände mit einem Gips auf Basis von zerbröckelter Terrakotta, verkleidet wurde.

Die max. Kapazität des Wassertanks sind insgesamt 5 Millionen Liter!!!! bei einer Tiefe von 16 Metern und einer Länge von 50 Metern.

 

 

 

Nach kurzer Rast im Hotel machen wir uns wieder auf den Weg, die andere Seite von Matera anzuschauen. Zum Glück. Es lohnt sich. Zuerst landen wir in einem ganz tollen Buchladen mit ganz tollen Kinderbüchern. Danach ist ein Espresso fällig. Wir setzen uns in eine Bar. Da gibt es keinen Kaffee. Als Alternative nehme ich einen Gin-Tonic, Theres Grodino. Wir fragen nach etwas Essbarem, aber die Küche ist geschlossen.  Kurze Zeit später bringt uns der Kellner neben den notfallmässig bestellten Chips und Ringli eine Schüssel Brotsalat bzw. Panzanella: Ottimo. Auf der Suche nach einem Platz in einem Kaffee, den wir nicht finden, finde ich ein Handy. Ich schaue mich herum, sehe niemanden der sucht, sehe aber ein Polizeiauto. Also bringe ich das Handy dem Polizisten und er nimmt meine Personalien auf. Tja, nun bin ich auf der Liste!!! Ein paar Minuten später fährt das Polizeiauto an uns vorbei, Scheiben unten, und die zwei Polizisten informieren uns, dass das Handy dem Capo gehöre, welchem auch immer.

Zurück im B&B lechzen wir immer noch nach Kaffee. Und subito bringt uns die Receptionistin Kaffee und Biscotti. Es geht uns gut. Wir treffen immer wieder auf so tolle, hilfsbereite, freundliche Menschen.

 

 

 

 

Freitag 8.4.22

Heute fahren wir nach Amalfi in die Wohnung von Paulo, unserem Retter in Pescara, als wir den Rückweg ins Peperosa nicht fanden.

 

8.-10.4.22 Unterkunft in Amalfi, Salita dei Patroni 14

Wetter: schön

Der Chauffeur, der uns vom B&B in Matera ins Parking fährt, wartet schon früher als vereinbart. So fahren wir bereits um 10 Uhr Richtung Amalfi. Die letzten 21 km Küstenstrasse sind traumhaft. Kurz vor Amalfi sehe ich einen Wegweiser zum Friedhof von Maiori und fahre rauf. Die italienischen Friedhöfe faszinieren mich. Und dieser ist sehr schön gelegen. Die Toten haben Meersicht.

Maria, die Paulos Wohnung verwaltet, hat mir schon gestern einen genauen Beschrieb geschickt, wie wir das private Parkhaus finden. Wir müssen durchs Parkverbot und mitten durch enge Gassen an Touristen vorbei, die es hier schon sehr zahlreich hat. Maria erwartet uns schon und bringt uns zur Wohnung. Dort erwartet uns je ein Sack voller Citronen.

Da wir ohne Halt und Verpflegung durchgefahren sind, haben wir Hunger und suchen das Restaurant, das Flavio empfohlen hat. Obwohl wir - wie wir später feststellen - davor stehen sehen wir es nicht 😳. Also setzen wir uns ins Restaurant Savoia gleich beim Kreisel am Hafen. Gute Wahl. Danach spazieren wir via Dom zurück in die Unterkunft. 

 

Übrigens: Die Amalfiküste ist das Land der Citronen. Die Hänge sind voller Citronen-Plantagen. Das Dorf Amalfi, so eingequetscht in die Hänge, hat etwas über 5000 Einwohner. In den Hängen über dem Dorf hatte es immer  Nebel.

 

 

Diese Kirche gehört zum Appartement in Amalfi, das wir von unserem Retter und Held (Pescara) Paulo gemietet haben. Auf meine Frage, ob sie denn genutzt werde, sagt er, ein Mal im Jahr, am San Lorenzo Tag (10.8.)

 

La Notte di San Lorenzo - oder auch die Nacht der Wünsche genannt - ist jene Nacht, in der man des Heiligen Laurentius gedenkt und in der der legendenumwobene Sternschnuppenregen stattfindet.

Jedes Jahr um den 10. August wird nämlich der Meteoritengürtel der Perseiden von der Erde durchquert, wodurch unzählige Sternschnuppen entstehen, die mit dem Teleskop oder auch mit bloßem Auge erkennbar sind. Die Sternschnuppen am Laurentiustag stammen vom Kometen Swift-Tuttle, der zu diesem Zeitpunkt die Sonne umkreist und kleine Teilchen verliert. Dabei kann man etwa 90 bis 200 Sternschnuppen pro Stunde sehen, wobei die beste Beobachtungszeit zwischen 22 Uhr und 4 Uhr liegt. 

Im italienischen Volksmund werden diese Sternschnuppen auch "Laurentiustränen" genannt und gehen zurück auf den Märtyrer Laurentius. Laurentius war ein junger Priester, der in Rom lebte und sich um alte und kranke Menschen kümmerte, bis er schließlich verhaftet und am 10. August 258 nach Christus auf einem Feuerrost zu Tode gefoltert wurde, weil er die Gelder der Kirche an die Armen verteilte. Seither regnet es an diesem Tag immer feurige Tränen.
 

 

Samstag 9.4.22
Ich schlafe bis 9:30 😀. Frühstück nehmen wir im ersten Kaffee das kommt und gehen dann Richtung Strand. Finden eine Bar direkt am Meer. Wunderbar. Danach geht es zum Hafen wo wir den Schalter für Bootsausflüge finden. Aber die heutigen kurzen Touren sind ausgebucht. So schlendern wir bis ans Ende von Amalfi und dann zurück ins Appartement. 

 

 

 

Der Parkplatz am Hafen von Amalfi ist voller Ferraris. Sieht toll aus.

 

Sonntag 10.4.22
Sind schon etwa um 9 Uhr im Parking. Der Chef staunt, dass ich in einem Mal aus dem engen Parkhaus raus fahre.  

Am Hafen parkieren wir da, wo die Ferraris standen, und genehmigen uns im Savoia Kaffee und Gipfeli. Wir haben uns dazu entschlossen, auf der Küstenstrasse bis Positano zu fahren. Eindrucksvoll. Obwohl Palmsonntag ist, ist wenig Verkehr. Allerdings, als ich mir vorstelle, im Sommer hier durchzufahren…. mit all den rechts und links parkierten Autos, egal ob Parkverbot oder nicht😳  Und natürlich bleibt man auch heute noch mitten auf der Strasse stehen um mit dem Kollegen, Nachbarn oder wem auch immer einen Schwatz zu halten. 

 

 

Kurz nach 12 Uhr kommen wir bei Marinella (Maria) in Santa Maria Capua Vetere an. Maria ist die Mutter vom Schwiegersohn von Theres. Und bei ihr erleben wir so richtige Italianita: Gastfreundlich, Essen, Kaffee, chiacchierare (mein Lieblingswort) = tratschen“, laut; ich fühle mich sofort wohl.

Nach dem Mittagessen sind wir bei ihrer Schwester Assunta, die gleich nebenan wohnt, zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Danach gehen wir Pfannen kaufen und dann zeigt uns Maria die Stadt. Und schon sind wir wieder zurück und es gibt endlich wieder was zu essen.

Maria klärt uns auch auf, dass wir hier im richtigen Italien bzw. Terroni wie man hier sagt, sind.

Den Begriff Terrone verwenden die Italiener, hauptsächlich die Einwohner von Nord- und Mittelitalien, als abwertende oder auch scherzhafte Bezeichnung für Süditaliener. Er bedeutet Erdfresser.

Zudem seien alle wichtigen Erfindungen hier in Napoli zuerst entstanden. Z.B. die Universität, Metro, Strom, Theater, Bidet und Caruso war auch von hier.

 

 

 

Montag 11.4.22

Weil ich geahnt habe, dass wir nicht dann abfahren können, wenn ich gerne möchte, habe ich schon gestern Abend angekündigt, dass ich um 10 Uhr starten will. "Ja aber bleibt doch noch und fahrt am Dienstag..." findet Maria. Ich habe jedoch keine Lust auf 11 Stunden Autofahrt und Theres muss am 12.4. am Abend zu Hause sein, weshalb ich schon eine Unterkunft in Parma gesucht habe, als wir vereinbarten, Maria zu besuchen. Sie fährt am Mittwoch Abend mit dem Bus nach Zürich, hat jedoch das Ticket natürlich schon gebucht und kann die Buchung nicht ohne Verlust rückgängig machen. Also nehmen wir lediglich ihr Gepäck und all die Gaben, die sie ihren 3 Söhnen und Familien bringt, mit in die Schweiz. Das Auto ist voll!!!

Eben, wie vermutet, starten wir dann um 11 Uhr und erreichen Parma ohne uns zu verfahren und mit 2 kurzen Stopps um 17:30.

Um etwas Kleines zu essen fahren wir in die Stadt und finden das tolle Lokal "La cucina del Maestro", das ganz Giuseppe Verdi gewidmet ist.

 

Unterkunft: R&B Albero Cavo, Parma (etwas schwierig den Eingang zu finden)

 

 

 

 

Dienstag 12.4.22

Gegen 09:30 Uhr sind wir startklar. Nach zwei Stopps kommen wir ca. um 16 Uhr in Untersiggenthal an.

 

 

 

 

Wir sind 3'716,4 km in 95 h 50 gefahren.

Hatten wunderbare Tage. Nicht so warm wie wir es gerne gehabt hätten, aber fast ganz ohne Regen. 

Alles hat immer wunderbar geklappt. Wir haben viele nette, hilfsbereite Menschen kennen gelernt und eben, viel erlebt.

 

 

 

 

 

Abbiamo tutti bisogno di una dose minima quotidiana di meraviglia

 

 

 

Kommentare: 1
  • #1

    Liniger HP (Dienstag, 03 Mai 2022 19:07)

    Sehr Interessant und cheibe schöni Bilder!!